Schauwesen

Schauwesen

Ansprechpartner:

Annette Seum
Tel.: 0160.8017000
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Seit rund 150 Jahren gibt es Hundeausstellungen, wie wir sie heute kennen, in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern. Damals wie heute erfüllen Hundeschauen wichtige Funktionen in der Welt der Kynologie.

Zu ihren Aufgaben zählen:

  • die Öffentlichkeit über den Stand der Rassehundezucht zu informieren
  • die jeweils typvollsten und auf Grund ihrer Tageskondition und ihrer Ausstrahlung "schönsten" Vertreter der Rassen zu ermitteln
  • Kontakte zwischen Züchtern, Ausstellern und interessierten Hundefreunden zu fördern
  • die Öffentlichkeit z. B. an Informationsständen über die gezeigten Rassen und deren Zuchtvereine sowie über allgemeine Fragen der Hundehaltung aufzuklären.

Auch viele Hundesportgruppen, Rettungshundestaffeln und andere Organisationen des Gebrauchshundewesens nutzen besonders die großen internationalen Schauen, um in einem Rahmenprogramm ihre Arbeit einem breiten Publikum vorzustellen und um damit zu zeigen, dass die züchterischen Bemühungen den Gebrauch von Hunden und nicht nur ihr Äußeres im Auge haben. Daneben laden oft diverse Verkaufsstände mit allerlei Produkten "rund um den Hund" zum Shopping ein. Wenn Sie mehr über die Welt der Hundeschauen erfahren und vielleicht Ihren eigenen Hund auf einer Ausstellung präsentieren wollen...

Sie sind überzeugt, einen der schönsten Retriever im Land zu besitzen, und können es kaum erwarten, ihn der Öffentlichkeit zu zeigen? Frühes Aufstehen und weites Reisen schrecken Sie nicht ab, sondern steigern sogar Ihre Vorfreude? Dann sind Sie vielleicht der oder die Richtige für eine Ausstellerkarriere!
Doch anstatt sich nun Hals über Kopf in die "Showwelt" zu stürzen, sollten Sie sich - und Ihren Hund - gründlich auf das Abenteuer Ausstellungen vorbereiten. Sie würden ja schließlich auch nicht auf eine Dummy- oder Begleithundeprüfung gehen, ohne sich vorher über die Anforderungen zu informieren und Ihren Hund dafür auszubilden. Vor allem sollten Sie sich aber fragen: Ist auch Ihr Retriever für eine Showkarriere geeignet?
Dazu genügt eventuell bereits ein Blick in die Papiere Ihres Wonneproppens. Nur Hunde mit einer Ahnentafel eines dem VDH angeschlossenen Zuchtvereins können an Ausstellungen teilnehmen, die vom VDH selbst oder einem dem VDH angehörigen Verein veranstaltet werden. Stammt Ihr Retriever aus dem Ausland, muss seine Ahnentafel von einem FCI-anerkannten Verein ausgestellt sein. Sie selbst müssen übrigens nicht DRC-Mitglied werden, um Ihren Retriever auf den Schauen des DRC präsentieren zu können. Wer vom Ausstellungsfieber gepackt wird, schließt sich jedoch meist über kurz oder lang einem entsprechenden Verein an.

Diese Formalie ist für Sie keine Hürde, da Sie einen Retriever aus VDH/FCI-Zucht Ihr Eigen nennen? Gut. Dann sollten Sie sich als nächstes den körperlichen Vorzügen und Nachteilen Ihres vierbeinigen Freundes widmen. Kritisch. Gnadenlos. Diverse Fehler - z. B. Einhodigkeit beim Rüden, Kieferanomalien, Augenfehler wie Entropium und Ektropium - können zur Disqualifikation bzw. zur Bewertung "nicht genügend" führen. Von solchen schweren Mängeln ist der Wuff an Ihrer Seite verschont geblieben? Schön. Aber entspricht er auch dem Rassestandard? Sollten Sie sich bei der Interpretation des Rassestandards Ihres Retrievers unsicher fühlen, wenden Sie sich an einen oder mehrere Fachkundige Ihres Vertrauens: Züchter, erfahrene Aussteller etc.
Haben Sie nun nach ausführlicher Beratung ständige grobe Enttäuschungen weitgehend ausgeschlossen, kann es nun losgehen. Spätestens jetzt sollten Sie die Schaurichtlinien genau studieren. Lassen Sie sich nicht von der Fülle ungewohnter Begriffe und Abkürzungen abschrecken. Wenn Sie etwas nicht verstehen, was Neulingen durchaus passieren kann, scheuen Sie sich nicht, an kompetenter Stelle nachzufragen - ggf. bei der Geschäftstelle des ausrichtenden Vereins.

Vergessen darüber aber nicht, Ihren angehenden Showstar auf seinen großen Auftritt vorzubereiten! Langhaarige Retriever müssen dazu regelmäßig gekämmt und getrimmt werden, die Pflege von lockigen, kraus- oder kurzhaarigen Retrievern ist gewöhnlich weniger aufwändig. Zur Pflege gehört übrigens auch, dass Sie Ihren Hund regelmäßig Augen und Ohren säubern, ihn ungezieferfrei halten - und auf sein Idealgewicht achten. Richter können sehr genau "Substanz" von "zuviel Fett auf den Rippen" unterscheiden, auch wenn sie für Letzteres meist wesentlich höflichere und fantasievollere Formulierungen finden.
Mit einem schönen Body allein ist es aber nicht getan, auch die Performance muss überzeugen. Dazu besuchen Sie am besten ein Ringtraining, das manche Züchter und DRC-Bezirksgruppen anbieten.
Dort lernt Ihr hoffnungsvoller Ausstellungsaspirant:

  • ruhig und gelassen stillzustehen, während Fremde seinen Körper abtasten, Gebiss und Zähne kontrollieren und ggf. auch prüfen, ob das stramme Kerlchen auch zwei ordentlich platzierte Hoden hat
  • in der Bewegung ruhig, zugleich aber schwungvoll und raumgreifend neben Frauchen oder Herrchen zu traben, ohne dabei an der Leine zu ziehen oder ständig hochzuspringen, und
  • sich im Stand fröhlich und entspannt von seiner Schokoladenseite zu zeigen.

Und Sie - als künftiger Aussteller bzw. "Handler" (diejenigen, die den Hund auch tatsächlich im Ring dem gestrengen Richterauge präsentieren) - lernen, wie Sie Ihren lieben Wuffgenossen am besten dazu motivieren. Bei einem guten Trainer lernen Sie auch die "Geometrie des Showrings" und wie Sie mit Ihrem Hund die Dreiecke oder Quadrate innerhalb der Banderolen laufen, ohne über die eigenen Schuhe zu stolpern. Eventuell erhalten Sie auch einige nützliche Modetipps, zum Beispiel kommt Ihr Prachtstück im Ring weniger zur Geltung, wenn Sie sich Ton in Ton mit ihm kleiden. Sollten Sie aber bereits beim Training feststellen, dass Ihr Hund die erforderliche Wesenfestigkeit nicht besitzt, überdenken Sie Ihr Vorhaben. Mit einem ängstlichen oder gar bissigen Retriever werden Sie dabei wenig Spaß haben.

Alte Ausstellungshasen und gewiefte Showfüchse planen mit Hilfe des Ausstellungskalenders, der gewöhnlich einem jährlich wiederkehrenden Rhythmus von großen internationalen Shows und kleineren Spezialzuchtschauen folgt, die Karriere ihres Star-Retrievers - und bedienen sich dabei unterschiedlicher Strategien. Die einen stellen sich und ihren Hund nur in absoluter Topkondition dem kritischen Publikum; die anderen versuchen, ihren Showeleven langsam an den Ausstellungstrubel zu gewöhnen, egal, ob er gerade wie eine Zweitausgabe seiner hochprämierten Erzeuger oder - wachstumsbedingt - wie ein disproportional geratenes Kalb aussieht. Für die behutsame Gewöhnung eignen sich besonders die kleineren Spezialzuchtschauen oder die inoffiziellen, so genannten "Pfostenschauen", bei denen eine familiäre Atmosphäre eher herrscht als bei den CACIB-Ausstellungen, für die oft 2000 und mehr Hunde aller Rassen gemeldet werden.

Der große Tag naht. Je nach Meldeschluss (steht meist im Ausstellungskalender) haben Sie alle erforderlichen Unterlagen acht bis vier Wochen zuvor bei der Sonderleitung eingereicht und die geforderte Meldegebühr bezahlt. Wenn Sie eine weite Anreise haben, möchten Sie vielleicht im Hotel übernachten. Buchen Sie rechtzeitig, die Zimmer in hundefreundlichen Hotels sind oft schnell vergeben. Frischen Sie Ihr Ringtraining auf. Überprüfen Sie, ob alle Impfungen noch gültig sind. Sollte Ihr Liebling jetzt kurz vorher erkranken, schonen Sie sich und Ihren Hund und die anderen Ausstellungsteilnehmer und lassen Sie Ihren armen Hübschen zu Hause. (Ebensowenig wie kranke, krankheitsverdächtige oder von Ungeziefer bzw. Pilzen befallene Vierbeiner haben sichtbar trächtige oder säugende Hündinnen etwas auf einer Ausstellung zu suchen.) Sinnvoll ist es, bereits einige Tage vor der großen Show eine "Mitnehmliste" zu erstellen, damit Sie in der Hektik beim Packen nichts vergessen.

So gut vorbereitet, wie Sie sind, brauchen Sie nun vor der Ihrem Showauftritt kein Lampenfieber fürchten. Fahren Sie pünktlich los, das schont Ihre Nerven. Überhaupt ist Pünktlichkeit einer der wichtigsten Voraussetzungen für einen harmonischen und reibungslosen Ausstellungsablauf - auch und gerade wenn Sie längst auf dem Gelände eingetroffen sind. Holen Sie also rechtzeitig Ihre Showunterlagen inkl. der Startnummer ab, beobachten Sie das Treiben im Ring, seien Sie da (und Ihr Retriever in Topform neben Ihnen), wenn Ihre Nummer aufgerufen wird - Sie wollen doch nicht die wichtigsten Minuten des Tages verpassen. Auch wenn Sie im Ring evt. lange warten müssen, bleiben Sie aufmerksam und befolgen Sie die Anweisungen des Ringpersonals. Und wenn der Richter zu einem anderen Urteil über Ihren schönsten aller Retriever kommt als Sie, nehmen Sie es souverän und mit Fair Play hin: Lange Erörterungen oder gar heftige Diskussionen sind im Ring fehl am Platze. Hält der Richter Ihren Retriever aber für einen würdigen Vertreter seiner Rasse und schickt Sie in den Ehrenring, dann freuen Sie sich aufrichtig. Und wenn Sie auf dem Heimweg in die "Tretmine" eines leidigen Zeitgenossen, der die Hinterlassenschaften seines Hundes nicht beseitigt, steigen, dann nehmen Sie es gelassen als Glückszeichen - fürs nächste Mal.

Hier findet ihr eine "Mitnahmeliste für das Schauwesen" (als PDF Datei) für den Auftritt bei einer Hundeshow. Vorschläge, Ergänzungen und Kritik sind immer willkommen. Bitte jegliche Infos zur Mitnahmeliste direkt an Matthias schicken. EMail siehe oben.

Für Fragen steht Euch Matthias Scherer und Annette Seum (s.o.) als Ansprechpartner gerne zur Verfügung.

 

images/ausbildung/welpen.jpg#joomlaImage://local-images/ausbildung/welpen.jpg?width=500&height=333

Welpenprägung

images/ausbildung/junghund.jpg#joomlaImage://local-images/ausbildung/junghund.jpg?width=500&height=333

Junghundetraining

images/ausbildung/bilder_0016.jpg#joomlaImage://local-images/ausbildung/bilder_0016.jpg?width=300&height=200

Begleithundeausbildung

images/ausbildung/dummy.jpg#joomlaImage://local-images/ausbildung/dummy.jpg?width=500&height=375

Dummytraining

images/ausbildung/jagdausbildung.jpg#joomlaImage://local-images/ausbildung/jagdausbildung.jpg?width=805&height=604

Jagdausbildung

images/ausbildung/matthias_schauwesen.jpg#joomlaImage://local-images/ausbildung/matthias_schauwesen.jpg?width=500&height=333

Schauwesen

Copyright Bilder: Alle Bilder bis auf Begleithund sind Eigentum von Mitgliedern der BZG und wurden uns freundlicherweise für diese Webseite zur Verfügung gestellt. Alle Bilder unterliegen dem Copyright, eine Verwendung ausserhalb dieser Webseite ist nicht gestattet. Das Bild bei Begleithunde stammt von VITA Levin+Ashley Foto TatjanaKreidler.jpg, Quelle ist Wikipedia

Sorry, this website uses features that your browser doesn’t support. Upgrade to a newer version of Firefox, Chrome, Safari, or Edge and you’ll be all set.